Erinnern und Gedenken in Odessa: Die Entstehung des Denkmals "Against Oblivion"

(Pressetext des Evangelischen Bildungswerks Regensburg e.V.)

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe am östlichen und südöstlichen Europa Interessierte,

wir laden Sie sehr herzlich zu einem Online-Vortrag von Marieluise Beck, Direktorin Ostmitteleuropa/Osteuropa beim Zentrum Liberale Moderne, ein.

Erinnern und Gedenken in Odessa: Die Entstehung des Denkmals "Against Oblivion"

Wenige Tage nach der Einnahme Odessas durch die deutsche Wehrmacht und rumänische Truppen begann auch dort die Shoah. Das schlimmste Massaker fand am 22.10.1941 statt, als die Besatzer etwa 25000 Menschen ermordeten, die allermeisten Juden. Dieser tausendfache Mord gilt als einer der schrecklichsten Aspekte der Shoah in der Südukraine und wurde als Babyn Jar von Odessa bekannt.

In der Sowjetunion wurde dieser Tragödie nicht gedacht. Erst in den 90er Jahren des 20. Jhds. wurde ein Gedenkstein aufgestellt. Dieser erwähnte jedoch nicht, dass die allermeisten Opfer Juden waren. 2004 wurde dies bei der Restaurierung mit israelischer Unterstützung geändert und ein Davidstern angebracht. Die erste große Gedenkveranstaltung mit hochrangiger ukrainischer und internationaler politischer Beteiligung fand erst 2018 statt, organisiert von der NRO Zentrum Liberale Moderne.

Bis heute ist jedoch der den Gedenkstein umgebende Ort des Massakers, dessen Boden noch die sterblichen Überreste vieler Opfer enthält, in einem der Erinnerung unangemessenen Zustand und dient als Parkplatz und Abstellort für Mülltonnen. Marieluise Beck vom Zentrum Liberale Moderne leitete deswegen zusammen mit den örtlichen Behörden, der jüdischen Gemeinde, dem Oberrabbiner von Odessa und der Südukraine und dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung eine Umgestaltung des Platzes in die Wege. In ihrem Vortrag gibt sie einen Einblick in die Geschichte und den aktuellen Stand der Arbeiten.

Datum: Mittwoch, 29. September 2021
Zeit: 19 Uhr
Ort: online / via ZOOM 
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Kooperationspartner: Evangelisches Bildungswerk e. V., Stadt Regensburg, Stabsstelle Konzeption und Organisation von Aktivitäten der Gedenk- und Erinnerungskultur der Stadt Regensburg an die Opfer des Nationalsozialismus, Extremismusprävention und Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts

Veranstaltung auf der Website des Evangelischen Bildungswerks Regensburg e.V.